Das Sensorium hat seine Ausstellung mit neuen Stationen um das Thema “Faszination Resonanz: kleine Impulse – grosse Wirkung” erweitert. Doch wie entsteht eine neue Station? Werfen Sie hier einen Blick hinter die Kulissen – in den Entstehungsprozess der neuen Sensorium Stationen.






Das Sensorium Team gleicht dem grossen farbigen Kaleidoskop, das – auf der mittleren Etage des Museums stehend – einen grossen Teil der jährlich 55 000 Gäste begeistert. Denn das Team setzt sich aus Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Berufsrichtungen zusammen. Im Sensorium arbeiten zum Beispiel Menschen mit einer Ausbildung in Pädagogik, Schauspiel, Pflege, Architektur, Technik, Gastronomie, Handwerk und Medien. Allen gemeinsam ist, dass sie eine grosse Begabung haben dafür, Besucher:innen mit spannenden Geschichten und interessanten Fakten zu faszinieren und die analoges Stationen so zu inszenieren, dass die Betrachter:innen ein maximales sinnliches Erlebnis nachhause nehmen.
Nora Löbe, eine professionelle Kuratorin, hilft dem Sensorium Team jeweils bei der Konzeption und beim Austesten neuer Themenausstellungen und individueller Stationen. Zu den begabtesten Mitarbeitenden zählen die sechs Freiwilligen: Sie arbeiten aus purer Leidenschaft tageweise im Sensorium und lieben es, Führungen zu übernehmen, Gäste an der Kasse zu bedienen und dem angestellten Team mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. Das Kernteam wiederum schätzt den Enthusiasmus, das Fachwissen und die Menschenkenntnisse der Freiwilligen.
Der 69-jährige Ruedi Brönnimann gehört zu den unverzichtbaren Freiwilligen. Unermüdlich schöpft er aus seinem Fundus an Ingenieurwissen und speist dieses in die Kuratierung neuer Ausstellungsbereiche ein. Während seine Gattin im Juli in den Ferien weilte, beschloss er, eine eigene Station zu entwickeln: das Resonanzpendel. Dafür beschwerte er eine alte 40 Liter fassende Milchkanne mit einem vier Kilo schweren Stein und brachte dieses Pendel mit zwei rechtwinklig zueinanderstehenden Antriebsseilen in Schwingung. Den Prototypen installierte er auf einer Höhe von 2,4 Metern über seiner Terrasse und bat die Nachbarskinder, ihm beim Testen zu helfen. Sie brachten Geduld, Geschick und Taktgefühl ein – und schon gelang das Experiment: Das Resonanzpendel lenkte rund 20 Zentimeter aus. Nun montierte er an den Prototypen noch einen Fichtenholzpfahl als Klöppel: Schwingt die Kanne, schlägt der Klöppel an den Rand und erzeugt einen Ton fast so schön wie eine Glocke.
Danach brauchte es einige Fachgespräche mit Thomas Felix Rüthy, dem Leiter der Werkstatt. Schon bald war die neue Station professionell gebaut und installiert. Grosse und kleine Besucher:innen versetzen die Kanne seither in Schwingung und versuchen sie zum Stillstand und Klingen zu bringen
Was ist Resonanz?
Das Wort Resonanz steht in der Physik und Musik für Mitschwingen oder Mittönen eines Körpers mit einem anderen sowie in der Kommunikation für eine Reaktion, ein Echo oder ein Widerhallen auf Gesagtes und Gezeigtes. Im Sensorium geht es darum, die verlängerte Sonderausstellung zum Thema “Schwingung” um das Thema «Faszination Resonanz: kleine Impulse – grosse Wirkung» anzureichern.
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