Entdecken Sie Ihre übersinnlichen Fähigkeiten – Kurse und Einblicke von Frank Burdich

Haben Sie sich schon einmal gefragt, wie man die übersinnliche Welt wahrnehmen kann? Frank Burdich, ehemaliger Waldorf-Lehrer, Anthroposoph und Buchautor, zeigt, dass jeder Mensch näher an dieser Fähigkeit ist, als er glaubt.

Frank Burdich bietet dieses Jahr zwei spannende Seminare im Rüttihubelbad an, in denen Sie Ihren eigenen Zugang zur übersinnlichen Wahrnehmung entdecken und vertiefen können:

 

📅 Einführungskurs: 16.–18. Mai 2025
📅 Vertiefungskurs: 3.– 6. Juli 2025

 

👉 Weitere Informationen zum Kurs finden Sie hier.

 

Lesen Sie hier das exklusive Interview mit Frank Burdich über seine persönliche Reise zur Anthroposophie, die Verbindung von Wissenschaft und Spiritualität sowie die Bedeutung der Selbstverwandlung. Wir wünschen spannende Lektüre!

 

«Das Wichtige ist die Selbstverwandlung»

Was ist der Unterschied zwischen einer sinnlichen und einer übersinnlichen Wahrnehmung? Wir fragten Frank Burdich, ehemaliger Waldorf-Lehrer, überzeugter Anthroposoph, Vortragsredner, spiritueller Berater und seit neustem auch Buchautor.

Interview: Alice Baumann

Lieber Herr Burdich, warum sollte ich Ihr Buch «Übersinnliche Wahrnehmung» kaufen? Was vermitteln Sie Ihrer Leserschaft?

Viele Menschen denken, die übersinnlichen Welten wären weit entfernt, und man könnte sie nicht erreichen. Ich zeige in meinem Buch, dass jeder Mensch viel näher an der Wahrnehmung von Übersinnlichem ist als er glaubt. Genau genommen kann jeder Mensch übersinnliche Qualitäten erleben! Doch vom Spüren einer Stimmung in einem Raum bis zum Sehen der Aura des Menschen ist es ein längerer Weg. Hier nehme ich die Leserschaft bei den nötigen Entwicklungsschritten an die Hand. Und wer gar nicht an das Übersinnliche glaubt, sollte dieses Buch erst recht lesen – ich glaube, ich kann meine Leserinnen und Leser leicht vom Gegenteil überzeugen!

 

Ihr Buch wie auch Ihr breites Wirken gründen auf der über 100jährigen Anthroposophie. Durch welches Schlüsselerlebnis fanden Sie zu dieser Lehre? Was hat Ihre Wahrnehmung der Welt verwandelt?

Als Chemie- und Biologiestudent habe ich nur an meine Moleküle geglaubt. Das war meine Welt! Aus Krankheitsgründen geriet ich dann an einen klassischen Homöopathen und musste ganz schnell einsehen, dass diese Therapieform ausserordentlich wirksam ist, obwohl die Medikamente kein einziges Molekül der auf dem Medikament bezeichneten Substanz enthalten. Da wurde mir sozusagen der Boden unten den weltanschaulichen Füssen weggezogen, und ich musste mich neu orientieren. So habe ich zur Anthroposophie gefunden, die mir mit dem Konzept des Übersinnlichen einen theoretischen Hintergrund – denn so etwas mag man als Naturwissenschaftler – zum Verständnis meiner Erlebnisse am Medikament und schliesslich meiner übersinnlichen Erlebnisse geben konnte.

 

Sie haben Chemie und Biologie studiert und versucht, damit die Welt zu erklären. Als Naturwissenschaftler haben Sie eine Weltanschauung akzeptiert, die Pädagogik, Heilpädagogik, Landwirtschaft, Kunst und Medizin vereint. Sind Spüren und Analysieren gleichwertig?

Anthroposophie ist eine Wissenschaft – das ist ein riesiger Vorteil gegenüber manch anderen esoterischen Konzepten. In der Wissenschaft geht es immer um das Anwenden einer Methodik, die zur Erkenntnis führt. Das ist in der Anthroposophie bezüglich der übersinnlichen Wahrnehmung ganz genauso. Mir ist es wichtig, dass man sich bezüglich der jeweilig verwendeten Methodik der übersinnlichen Wahrnehmung ganz bewusst sein kann und damit in der Anwendung – vereinfacht gesagt – reproduzierbare Ergebnisse erhält. Somit liefern die Resultate der übersinnlichen Wahrnehmung die andere exakte Seite der Realität, welche die naturwissenschaftliche Forschung beschreibt.

 

Dieses Jahr wird der 100. Todestag von Rudolf Steiner mit klassischen Konzerten, getanzten Aufführungen und gesprochenen Vorträgen zelebriert. Warum ist sein damaliges Wirken für seine Anhänger:innen immer noch sehr aktuell und wichtig?

Rudolf Steiner konnte aus der Wahrnehmung der übersinnlichen Welt heraus Rat geben, wie man Landwirtschaft, Pädagogik, Medizin usw. menschengemäss und gesundend gestalten kann. Seine Konzepte sind auch heute noch wirksam und aktuell, um eine zunehmend reine Orientierung am Materialismus zu überwinden. Wenn ich aus der Perspektive der übersinnlichen Wahrnehmung sprechen darf: Rudolf Steiner hat die Möglichkeit gegeben, die Mittel zu entwickeln, hinter die Kulissen der Vorgänge jedes Bereichs der heutigen Gesellschaft zu schauen. Heutzutage braucht man nicht mehr nur an Rudolf Steiners Angaben zu glauben – er hat uns gelehrt, vom Glauben zum Erfahren und zum Wissen zu kommen!

 

Ein grosser Teil Ihrer Kundschaft besteht aus Akademiker:innen, die mit einem ebenso scharfen Verstand gesegnet sind wie Sie. Was geschieht in Ihren Kursen und Beratungen, damit die Wahrnehmung von Übersinnlichem und das Leben von Spiritualität plötzlich real werden? 

Ich kann das übersinnliche Wahrnehmen nicht lehren. Aber in meinen Kursen können die Menschen erleben, wie weit sie bereits selber Zugang zum Übersinnlichen haben. Darauf aufbauend gebe ich ihnen passende Methodiken zu Hand, so dass sie unabhängig von meinen Kursen in ihren eigenen Zusammenhängen wahrnehmen können. Und ich gebe – auch in meinen Beratungen – Hinweise, wie die Menschen üben können, sich weiterzuentwickeln und damit harmonischer auf ihre jeweilige Umgebung einwirken zu können und damit verbunden auch, um ihren Zugang zum Übersinnlichen zu vertiefen.

 

Gibt es wissenschaftliche Beweise dafür, mit denen Sie Ihre Seminarteilnehmenden und Vortragsgäste überzeugen können? Oder leben Sie gut damit, dass viele Dinge weder materiell nachweisbar noch mit Worten erklärbar sind?

Rudolf Steiner hat mal gesagt, man könne auch einen Walfisch nicht beweisen. Es geht nicht um das Nachweisen, man kann das Übersinnliche nicht beweisen – man kann es erleben! Und dann wird es evident. Oder aber umgekehrt: Für viele Dinge, die wir im normalen täglichen Leben ein Evidenzerlebnis haben, gibt es keine naturwissenschaftliche Erklärung. Das beste Beispiel dafür ist das Leben selber. Man kann es nur in seinen Kriterien beschreiben: Reizbarkeit, Wachstum, Stoffwechsel, Bewegung usw. Doch was das Leben ist, weiss auch die Biologie nicht. Die übersinnliche Wissenschaft, die Geistesforschung, liefert hierzu Konzept und Erlebnis!

 

Sie lieben präzise Erklärungen, methodische Herleitungen und abstrakte Schemen. Inwiefern ist übersinnliche Wahrnehmung dadurch lehr- und lernbar? Wie machen Sie dem Publikum Ihre Überzeugung und Methodik zugänglich?

Das Schema lehrt die Wahrnehmung nicht. Aber wer sich zum Beispiel langsam einem Baum annähert, der wird Schritt für Schritt Erlebnisse in der Veränderung seiner Gestimmtheit und seines Lebensgefühls erleben. Macht man das in einer Gruppe, fügen sich die Wahrnehmungen der Teilnehmenden wie Puzzlestücke zusammen und bestätigen sich gegenseitig. So kommt man zu einer als evident erlebten Beschreibung der übersinnlichen Strukturen des Baums. Das Schema ist nicht der Anfang, sondern das Ergebnis!

Und wenn jemand zum Erlebnis des Übersinnlichen kommt – was jedem auf den Kursen gelingt, auch wenn die Person es nicht erwartet hat –, kann ich ihm eine Methodik geben. Damit lernt die Person die übersinnliche Wahrnehmung nicht – sie wird ihre Fähigkeiten aber erweitern und präzisieren können.

 

Sie reden und schreiben über Äther- und Astralspuren, Elementarwesen und Verstorbene, die in Ihren Seminaren sichtbar werden. Über welche Eigenschaften sollte Ihre Kundschaft verfügen, damit sie solche Phänomene sieht?

Das Sehen dieser Strukturen kann ich nicht erwarten, und sie werden in den Seminaren auch nicht sichtbar. Ich kann nicht den Schleier von der geistigen Welt wegreissen. Ich helfe den Menschen, sich so zu entwickeln, dass sie die Wesen im Lauf ihres Schulungswegs möglicherweise sehen können. Das kann niemand erzwingen. Aber jeder Mensch kann Verstorbene und Elementarwesen differenziert spüren! Das lasse ich die Menschen erfahren und damit können sie dann weiterüben. Wer Verstorbene und Elementarwesen ausmachen kann, hat es leichter, vom Spüren zum Sehen zu kommen.

 

Sie raten Ihrer Leser- und Zuhörerschaft, wie Sport treibende Menschen in einem Sportstadion Runde um Runde zu laufen und am Ende des Tages damit zufrieden zu sein, an keinem anderen Ziel als bei sich selbst anzukommen. Das ist ein sehr schönes Bild für die eigene Entwicklung. Wo stehen Sie selbst denn nach so vielen Jahren des geistigen «Trainings» mittlerweile?

Ich betreibe ein Unternehmen, das übersinnliche Wahrnehmung als Dienstleistung anbietet. Spirituelles «Aufräumen» von Häusern und Orten, Wirkung von technischen Geräten auf den Menschen, Wirkung von Therapieformen und Medikamenten – all das beobachte ich differenziert auf vielen übersinnlichen Ebenen. Ärztinnen und Ärzte im Bereich der Psychiatrie und der Onkologie arbeiten mit mir zusammen. Zu mir kommen viele Menschen, die wünschen, dass ich übersinnlich auf sie schaue, um die Blockaden zu finden, die sie nicht gesunden lassen. Mit der übersinnlichen Wahrnehmung arbeite ich also differenziert und lebenspraktisch. Runden im Stadion bin ich schon viele gelaufen, aber ich verstehe mich nach wie vor als Lernenden. Täglich erlebe ich, dass ich mein Wissen und meine Fähigkeiten erweitern kann – und so hoffe ich, dass sich mein eigener Schulungsweg fortsetzen kann, um den Menschen zu helfen, selber dem Geistigen näher zu kommen.

 

Welchen Gedanken möchten Sie unserer Leserschaft noch mitgeben?

Wir stehen auf dem Grund eines Ozeans von Übersinnlichem. Als Kinder konnten wir diese übersinnliche Welt noch alle wahrnehmen und haben es später verlernt. Ich möchte dazu ermuntern, sich der Welt zunächst wieder fühlend anzunähern. Hierbei die unterschiedlichen Qualitäten von Wesen zu erleben, ist bereits ein wichtiger Schritt, der motivieren mag, einen eigenen Schulungsweg aufzugreifen. Und der führt dazu, dass man harmonischer mit der Welt interagiert – mit der sichtbaren und der unsichtbaren. Das Wichtige ist die Selbstverwandlung, die sich dabei einstellt – das übersinnliche Schauen ein erfreuliches Nebenprodukt.

 

Danke für das Gespräch!

Sensorium

Di – Fr: 9.00 – 17.00 Uhr
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Montag und Dienstag Ruhetag


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Restaurant & Lade-Kafi

Restaurant

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Montag und Dienstag: Ruhetag

Lade-Kafi

Selbstbedienungsrestaurant
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Samstag Ruhetag
(ausser Samstag, 28.12.24: offen von 11:00 – 17:00 Uhr)

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Ab 2011: Vornahme von Grossinvestitionen

Die Bausubstanz wie auch die energietechnischen Anlagen kommen nun „in die Jahre” und müssen werterhaltend erneuert werden. In den Jahren 2011-2013 werden rund 1.5 Mio. Franken für die Sanierung der Energietechnik aufgewendet. Zudem wird im Jahr 2011 ein Gehweg zwischen der Gemeindegrenze Worb und den Parkplätzen des Rüttihubelbad erstellt, um die Verkehrssicherheit der Fussgänger:innen zu verbessern. Dafür ist vorgängig ein Landabtausch mit einem Nachbarn vorgenommen worden. Ebenfalls im 2011 wird ein grosser, attraktiver Kinderspielplatz abseits der Strasse errichtet.

Die Stiftung Rüttihubelbad ist in der Lage, diese Grossinvestitionen aus eigenen Mitteln zu finanzieren.

1 Die Informationen zur Geschichte des Rüttihubelbads von 1756-1982 stammen aus folgendem Werk: Bohnenblust, Emil O.: Mit frischem Wind zu neuen Ufern. Separatdruck ca. 1995.

2004 – 2010: Erweiterungen und Umbauten

Im Jahr 2004 wird ein grosser Teil des letzten noch leer stehen Gebäudes – das im Rohbau bestehende, aber nie realisierte Therapiebad – für die Dauerausstellung «Sensorium» eingerichtet.

2008 wird das Restaurant umgebaut, eine freundliche und helle Atmosphäre entsteht. Gleichzeitig wird das Quellwasser so gefasst, dass das Restaurant den Gästen das „Hübeliwasser” anbieten kann.

Im Jahr 2010 wird der letzte, sich im Rohbau befindliche Gebäudeteil für die Erweiterung vom Sensorium und für die Verbesserung der Entsorgungssituationen instand gestellt.

Die wirtschaftliche Situation hat sich so stark verbessert, dass die Hypothekarverschuldung von 22.5 Mio. Franken (1998) auf 9.2 Mio. Franken (2010) vermindert werden kann.

Foto: Daniel Fuchs (Bilderarchiv Rüttihubelbad)

1999 bis heute: Die Stiftung Rüttihubelbad als verlässliche Partnerin

2001 beschliessen die Hypothekargläubiger, ihr Engagement bei der Stiftung Rüttihubelbad zu beenden und schreiben nochmals 6.3 Mio. Franken von ihren Guthaben ab. Die damit verbundene Umfinanzierung führt dazu, dass die Hypotheken seither ausschliesslich von dem Rüttihubelbad nahe stehenden alternativen Banken und Pensionskassen gewährt werden.

Die Stiftung Rüttihubelbad entwickelt ihre Dienstleistungen in einer fachlich anerkannten und geschätzten Qualität. Die Sozialtherapeutische Gemeinschaft wird von der IV und später vom Kanton in grossem Ausmass unterstützt. Sie ist seit 2002 als Behindertenheim mit Wohn- und Beschäftigungsangeboten zertifiziert. Das Alterswohn- und Pflegeheim erhält die kantonale Betriebsbewilligung und viele betagte Menschen nutzen gern auch das komplementärmedizinische und das kulturelle Angebot. Jährlich finden zahlreiche Bildungskurse, kulturelle Anlässe und Ausstellungen statt. Restaurant und Hotel erleben während der Jahre ein Auf und Ab.

Die Stiftung Rüttihubelbad entwickelt sich mit rund 250 Mitarbeitenden zu einer der grössten Arbeitgeberinnen der Region. Der jährliche Umsatz bewegt sich um rund 18 Mio. Franken. Die Stiftung kommt allen finanziellen Verpflichtungen nach und erteilt vielen Handwerkern der Region willkommene Aufträge.

1992 – 1998: Neue Führung erreicht eine Sanierung

Als erste Massnahme werden Stiftungsrat und Geschäftsleitung neu und kompetent besetzt mit der festen Absicht, den Konkurs zu verhindern und das Rüttihubelbad auf eine gesunde finanzielle Grundlage zu stellen. Im Frühjahr 1993 kann der erste Sanierungsschritt mit dem „Handarbeiterabkommen” realisiert werden. Die Handwerker sind bereit, auf die Hälfte der noch offenen Forderungen (6 Mio. Franken) zu verzichten. Die anderen 6 Mio. werden zur einen Hälfte von einer privaten Gönnerin und zur anderen von der Genossenschaft EvK zur Verfügung gestellt. Ende 1993 erfolgt der zweite Sanierungsschritt. Ein Bankenkonsortium und die Berner Versicherung stellen 10 Mio. Franken zur Fertigstellung der Gebäulichkeiten (Behindertenheim, Alterswohn- und Pflegeheim und Restaurant) zur Verfügung, damit die brachliegenden Kapazitäten überhaupt genutzt werden können.

Im Herbst 1994 wird das Sozial- und Kulturwerk mit Restaurant und Hotel eingeweiht. Die Hypothekarbelastung beträgt über 40 Mio. Franken. Zwei Jahre später kann aufgrund der Erfahrungen ein Sanierungsplan für die Verhandlung mit den Kapitalgebern ausgearbeitet werden. Im Januar 1998 erfolgt der dritte und letzte Sanierungsschritt. Die Stiftung bringt – mit Hilfe von zahlreichen privaten Gönnern und Gönnerinnen – neue Eigenmittel von 6 Mio. Franken ein und die Hypothekargläubiger schreiben 10 Mio. Franken ab. Die Genossenschaft EvK löst ihre verzinste Bürgschaft ein und die Hypothekarbelastung sinkt auf 22.5 Mio. Franken. Damit wird die Stiftung finanziell gesund. Die Zinsen für das verbleibende Fremdkapital sowie die betriebswirtschaftlich notwendigen Abschreibungen können von nun an knapp erwirtschaftet werden.

1986 – 1992: Erwerb durch die Stiftung Rüttihubelbad und Finanzprobleme

1986 gründet der gemeinnützige „Verein für ein Alters- und Pflegeheim auf anthroposophischer Grundlage” mit Sitz in Bern die Stiftung Rüttihubelbad. Zweck dieser gemeinnützigen Stiftung ist der Erwerb des Kurhauses Rüttihubelbad und den dazugehörigen landwirtschaftlichen Liegenschaften, um ein gemeinnütziges Alters- und Pflegeheim auf anthroposophischer Grundlage zu errichten und zu betreiben. Die Stiftung erwirbt das Grundstück mit den bestehenden Gebäuden für rund 2 Mio. Franken, welche durch Spenden zusammengekommen sind. Es ist geplant in zwei Bauetappen ein Alters- und Pflegeheim, ein Kulturzentrum mit einem grossen Saal für Konzerte, Theater, Vorträge, Tagungen und Kongresse, ein Restaurant mit einer Pension, einen Laden mit Tea-Room, einen Ausstellungsraum, ein öffentliches Hallenbad mit Therapieräumen, ein Wohnhaus für Mitarbeitende und Menschen mit Unterstützungsbedarf und eine Werkstatt zu bauen. Alle Gebäude sollen unterirdisch miteinander verbunden werden und es soll der Charakter eines „Dörfli” entstehen. Für die Finanzierung werden Bundessubventionen, Bankkredite und vor allem zinsgünstige Darlehen und Spenden aus anthroposophischen Kreisen erwartet. 1987 wird nach dem Abbruch aller bisherigen baufälligen Gebäude mit den Bauarbeiten begonnen. 1991 ziehen die ersten Bewohner:innen mit viel Enthusiasmus in das noch unfertige Altersheim ein.

Zu Beginn der 90er Jahre zeigt sich, dass der Bau nicht wie erhofft finanziert werden kann. Die fehlenden Gelder sowie zwischenmenschliche Probleme und Führungsschwierigkeiten führen dazu, dass die beteiligten Banken 1992 einen Bau- und Zahlungstopp verfügen. 60 Mio. Franken sind bisher verbaut worden, davon sind 12 Mio. noch nicht bezahlt. Von den geplanten Kapazitäten sind erst 20% für die Nutzung fertig gestellt. Es droht der Konkurs.

Foto: Hansueli Trachsel
Foto: Hansueli Trachsel

1756 – 1834: Kampf für ein Badewirtschaftsrecht

Ab 1834 entwickelt sich das Rüttihubelbad sehr schnell zu einem beliebten und vielbesuchten Kurbad. Schon ungefähr Mitte des 19. Jahrhunderts besteht es aus zwei Gebäuden mit insgesamt 45 Zimmern für ungefähr 60 Kurgäste. Es gibt zehn Badestuben, in denen sich je zwei Wannen befinden. Später werden die alten Gebäude ausgebaut und neue Nebengebäude erstellt. Ende des 19. Jahrhunderts zählt das Rüttihubelbad 95 Zimmer. Jeden Dienstag und Samstag holt der „Badomnibus” die Kurgäste in Bern ab. So wird ihnen die beschwerliche Anreise erleichtert.

Kolorierte Zeichnung von P. Schöne-Henzi (Bilderarchiv Rüttihubelbad)

Gemäss einer 1899 erschienenen Schrift herrscht auf dem Rüttihubel, im Gegensatz zu anderen, luxuriösen Badeorten, „häusliche Behaglichkeit”. Die Einrichtungen sind einfach, aber bequem und entsprechen ihrem Zweck und den hygienischen Ansprüchen. Das Landleben und der ungezwungene Umgangston werden als angenehm empfunden. Die „erdig-salinische Eisenquelle von beachtlicher Heilkraft” hilft im Laufe der Jahrzehnte vielen Kurgästen.

Noch Mitte des 20. Jahrhunderts kehren Gäste im Rüttihubelbad ein um die üppige, reichhaltige Bernerplatte mit der traditionellen „Merängge” zu geniessen. Doch dann wird es langsam still ums Rüttihubelbad. Über die Jahre machen sich Spinnweben breit und überall setzt sich Staub an. 1982 geht die Rüttihubelbad AG der Familie Schüpbach Konkurs.

1756 – 1834: Kampf für ein Badewirtschaftsrecht

Im Jahr 1756 errichtet die Familie Schüpbach auf dem Rüttihubel ein Bauernhaus. 1779 bekommt Peter Schüpbach die Bewilligung zur Bewässerung seines Landes eine Quelle zu erschliessen. Die Bedingung ist, dass er alles nicht benötigte Wasser als Tränke für die Kühe auf der Weide, in einen Brunnen leitet. Während den Arbeiten an der Quelle stellt Peter Schüpbach fest, dass es sich um eine Mineralquelle handelt. Noch im selben Jahr stellt er in einer einfachen Hütte einige Badewannen auf. Viele Menschen aus der Landbevölkerung reisen daraufhin zum Kur-Baden auf den Rüttihubel. Als der Herrschaftsherr von Worb, Johann Heinrich Rychiner, dies vernimmt, lässt er die Hütte niederreissen und die Badewannen zerstören.

Doch Peter Schüpbach gibt nicht auf. 1784 baut er im Keller seines Speichers sechs Badewannen und einen Kessel, um das Wasser zu wärmen. Wieder erhält er viel Besuch von Gästen. Am 10. August 1784 verbietet die Obrigkeit (gestützt auf das Gesuch vom Herrschaftsherrn von Worb und den Bericht des Sanitätsrates) die Errichtung eines Bades auf dem Rüttihubel. Sowohl 1786 als auch 1808 wird dieser Entscheid bestätigt. Trotzdem ist aus verschiedenen Quellen zu entnehmen, dass in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts auf dem Rüttihubel „von der ärmeren Classe” gebadet worden ist. Erst am 12. April 1834 erhalten Peter Schüpbach und seine Söhne ein Badewirtschaftsrecht, jeweils beschränkt auf die Zeit vom 1. Mai bis 1. Oktober.